Der Ort hat den morbiden Charme vieler alter italienischer Städte: Heiß, staubig, eng, chaotisch, wuselig und etwas mehr oder weniger heruntergekommen. Durch die engsten Gassen rasen zwei- und vierrädrige Fahrzeuge. Fußgänger bleiben besser in Deckung. Trotzdem ist immer noch Zeit für ein Schwätzchen durch das geöffnete Autofenster. Der Fahrer aus dem Norden staunt und gewöhnt sich nur langsam. Nach welchen Regeln wird hier gefahren?
Tropea hat aber mehr zu bieten, als die Herausforderungen des Straßenverkehrs. Plätze, Gassen, Palazzi und Kirchen zeugen von einer großen Vergangenheit. Für diesen Wohlstand mussten viele andere Menschen vermutlich in großer Armut leben. Alles sehr beeindruckend. Nicht zu vergessen, die spektakuläre Lage auf einem Felsen hoch über dem Meer.
Meinen nächsten Corso d´Italiano mache ich übrigens in der Piccola Universitá Italiana, 1993 mitten in der Altstadt von Tropea gegründet. Schöner kann Italien nicht sein.
Auch schön italienisch ist nach dem ganzen Trubel die Entspannung am Meer. Im Hotel Capovaticano lasse ich die Seele baumeln und genieße den Blick aufs Meer und den direkt gegenüber liegenden Stromboli. Alles gepflegt und bis zum letzten Grashalm und einfachsten Gericht konsequent gestaltet. Richtig schön ordentlich.
Bilder: Norbert Finkenbusch, Hagen
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