Reiselvst

Norbert Finkenbusch

Stade: An der Schwinge

DSCN0061An der Alster, an der Elbe, an der Bill…oder an der Schwinge…dor kann jeder eener moken, wat he will. Wie kriege ich denn jetzt die Kurve? Ein prächtiges Exemplar des norddeutschen Barocks ist zweifellos der „Michel“ in Hamburg. Es gibt aber auch andernorts in Norddeutschland beachtliche Kulturstätten, wenn auch vielleicht eine Nummer kleiner. In Stade zum Beispiel.

DSCN0021Das Ramada-Hotel ist ein schöner Ausgangspunkt, um die Altstadt von Stade und das Umland zu besichtigen. Es ist vom alten Stadthafen nur durch einen Fußweg getrennt und punktet noch dazu durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Im alten Hafen liegen einige Museumsschiffe. Sonst wird er von Seglern angelaufen, die oft aus dem nahen Hamburg für eine kurze Reise nach Stade kommen. Vom Hafen ist die Altstadt fußläufig in wenigen Minuten erreicht. Falls man nicht im Gasthaus „Oln Hooven“ (Wasser Ost 24, 21682 Stade) hängen bleibt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, und es gibt auch was Gutes zu essen und zu trinken. Sogar zu ausgesprochen reisebudgetfreundlichen Preisen.DSCN0067

Danach geht’s weiter zum Schwedenspeicher am Fischmarkt. Der schönste Platz in der Stader Altstadt mit einigen sehenswerten Gebäuden und besuchenswerter Gastronomie. Der Rest will entdeckt werden. Die Altstadt ist ja nicht besonders groß.

Ausblick – Stadersand

Stade liegt weder am Meer noch an der Elbe. Stade liegt an der Schwinge. Es ist aber nicht weit zur Elbe. Und wer Spaß daran hat, das Treiben auf dem Wasser aus nächster Nähe zu beobachten, der ist hier richtig: Restaurant Elbblick. Restaurant ist vielleicht etwas übertrieben. Der Gast muss sich nämlich selbst bedienen. Aber Speisen und Getränke sind gut und preiswert. Das beste ist aber der Blick auf die Elbe aus dem ringsum verglasten Restaurant. Und bei schönem Wetter sitzt der Gast im Biergarten und ist noch näher dran.

Das ist aber noch nicht alles. Zum Restaurant gehört auch eine Schiffsbibliothek mit fast 2000 Schaublättern zu besonderen Schiffen. Wer es etwas gemütlicher möchte, der besucht das Lokal mittwochs oder freitags. Dann werden die vorbeiziehenden Schiffe angesagt und musikalisch begrüßt.

Durchblick – Wischhafen

DSCN0088Im Aussichtstürmchen von Wischhafen erklärt Knut die Örtlichkeit. Besonders empfiehlt er den nächtlichen Blick auf die Elbe, wenn die großen Kreuzfahrtschiffe vorbeidampfen. Er kennt sie alle. Knut hat seinen Hausstand immer dabei und wohnt zeitweise im Aussichtsturm. Der Hausstand passt in einen Rucksack. Von Wischhafen geht die Autofähre nach Glückstadt. Oder weiter auf der Landstraße nach Cuxhaven.

Seeblick – Cuxhaven

Die architektonischen Bausünden früherer Jahrzehnte lasse ich aus. Davon kann ich mich auch an anderen Orten schaudernd abwenden. Mich zieht es in den Hafen zur Alten Liebe. Ein zweigeschossiger Holzbau aus dem Jahr 1733. Von diesem Schiffsanleger starteten früher viele Auswanderer in die schöne Neue Welt. Heute fährt der Sehmann von hier aus zu den Inseln Neuwerk und Helgoland. Am spannendsten ist es aber, die großen Schiffe zu beobachten, die ganz nah vorbei kommen. Davon gibt’s viel zu sehen auf der Elbe, einer der meist befahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt.

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Ulrich Antas, Minden / pixelio.de

Wenige Schritte weiter liegt die Elbe 1. Ein seetüchtiges Feuerschiff, das 1988 außer Dienst gestellt wurde. Seit dem geht es nur noch selten auf Fahrt. Und wenn, dann nur zum Vergnügen.

Weitblick – Altes Land

DSCN0004Schon wieder ein Trecker vor uns mit zwei Anhängern voller Äpfel, der im gefühlten Schritttempo fährt. Und es gibt keine Möglichkeit, zu überholen. Es darf aber nicht wundern, schließlich ist Apfelernte im Alten Land. Und wer will, der kann dabei mithelfen. Wir ziehen es vor, den Hof von Ulrike Schuback zu besuchen und dort einzukaufen. Auf dem Hof empfängt uns ein Meer aus Farben. Kürbisse jeder Größe, rotbackige Äpfel, gesunde Fruchtsäfte und natürlich jede Menge Material für die herbstliche Dekoration von Haus und Garten. Alles liebevoll angeordnet und kompetent und geduldig von der Haus- und Hofherrin erklärt.

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Gabriele Planthaber / pixelio.de

Der Hof gehört zum Städtchen Jork und ist das Herz des Alten Landes. Am liebsten besuchen wir dort das Hotel Sievers mit einem hervorragenden Restaurant. Die saisonale Küche ist zu empfehlen. Im Frühjahr Spargel und im Herbst Hamburger Pannfisch. Einfach lecker.

Das Haus selbst ist ebenfalls sehenswert. Erbaut im 17. Jahrhundert erfreut es den Betrachter mit wunderschönen Malereien und Sprüchen am Hauptgiebel. Beim nächsten Besuch werde ich mal fragen, ob der Bau auch zum norddeutschen Barock gehört.

Bilder: Norbert Finkenbusch, Hagen; Ulrich Antas, Minden  / pixelio.de; Gabriele Planthaber / pixelio.de

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