„Jetzt nimm den Bootshaken und gib dem Ertrinkenden den Rest“, brüllt der Skipper. Der Ton ist schon mal rau während der Segelausbildung. Trotzdem ist der Umgang von Freundschaft und Respekt geprägt.
Unter den eleganten Segelbooten und Motorjachten im Hafen von Norderney fällt die „Freundschaft“ besonders auf. Das Stahlschiff ist 42 Meter lang und über 100 Jahre alt. Früher hat es mit dem Namen „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ seinen Dienst als Fährschiff in der Ostsee geleistet. Jetzt liegt es in der Sommersaison von Mai bis Oktober im Hafen von Norderney, heißt nur noch „Freundschaft“ und dient als Basis der Segelschule von Jürgen de Buhr.
Jürgen ist ein wortkarger Ostfriese aus Emden mit dem Seglerherz auf dem rechten Fleck. Er hat sein halbes Leben auf See und auf der „Freundschaft“ verbracht. Bei ihm lernt der angehende Seemann alles, was zum Betrieb eines Sportboots gehört. Egal, ob segeln, motorbootfahren oder funken.
Gelebt und gelernt wird auf der „Freundschaft“ gemeinsam. Der Gast ist Teil der Mannschaft, lautet das Konzept. Dazu ist jeder willkommen, auch wenn er nur eine nicht alltägliche Unterkunft sucht und eigentlich Strandurlaub auf Norderney machen möchte.
Nachtrag: Leider gibt’s die Freundschaft nicht mehr. Sie wurde im Jahr 2015 in Papenburg verschrottet.
Fotos: Jürgen de Buhr, Emden
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