Reiselvst

Norbert Finkenbusch

Lissabon: Mit der Straßenbahn zum städtischen Friedhof

OLYMPUS DIGITAL CAMERABenfica ist einfach ein trostloser Vorort und Cascais liegt ziemlich abseits. Das sagt kein Reiseführer, und ich fahre auch nicht wieder hin. In die Baixa Pombalina kehre ich aber gerne zurück. Dafür braucht es keinen Reiseführer. Du kannst es erleben. Wer sich vorbereiten möchte, der liest den „Nachtzug nach Lissabon“  oder sieht sich den gleichnamigen Film im Kino an oder macht beides.

Keine Lust auf Treppen? Dann nehmen wir den Aufzug

398173_web_R_K_by_Alfred Teske_pixelio.deDas Zentrum ist quirlig, voller Bars in den kleinen Seitenstraßen und Restaurants jeder Preisklasse. Du hörst die ganze Nacht Musik von Rock über Blues bis Fado. Und in einem winzigen Plattenladen findet sich auch die lange gesuchte CD von Eric Clapton.

Das Zentrum ist gleichzeitig die Altstadt (Baixa Pombalina) Lissabons. Sie ist auf mehreren Hügeln erbaut. Bestimmt gibt es deswegen zahlreiche Aufzüge, die das stetige Auf und Ab erleichtern. Der schönste ist der Elevador de Santa Justa (Elevador do Carmo). Er verbindet das Zentrum mit der Oberstadt (Chiado und Bairro Alto) und führt zu einer tollen Aussicht.

Es gibt aber auch andere Aufzüge. Davon einige neueren Datums auf Schienen.

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Mit dem Aufzug kommt man nicht weit. Dann muss es eben die Straßenbahn sein

458562_web_R_by_Martin Fiedler_pixelio.deSie wird in jedem Reiseführer beschrieben und auch der Spiegel hat berichtet: Die Linie 28 in Lissabon. Eine andere Stadtrundfahrt braucht kein Mensch. Die Straßenbahn ist sowohl Touristenattraktion als auch Nahverkehrsmittel für die Einheimischen.

Mit historischen Wagen rattert die Bahn durch die Altstadt, windet sich um Hausecken und nimmt beachtliche Steigungen. Die Gassen sind eng und die Hauswände zum Greifen nah. Ach so, Autos und Fußgänger sind natürlich auch unterwegs. Radfahrer sind eher selten. Schöner und aufregender kann eine Stadtrundfahrt nicht sein.

Endstation Friedhof

IMG_6105_bearbeitet-1Ordentlich durchgerüttelt steigt der Fahrgast an der Endhaltestelle „Prazeres“ der Linie 28 aus. Dort ist gleichzeitig der Haupteingang zum Cemitério dos Prazeres, ein städtischer Friedhof in Lissabon. Es ist zwar nicht der ideale Ort für einen schönen dafür aber für einen interessanten Spaziergang. Die weitläufigen Alleen und die Ruhe abseits der hektischen Stadt sind verlockend. Der Friedhof hat eine lange und bewegte Geschichte und bewahrt die Gebeine zahlreicher bekannter Persönlichkeiten. Also ausschnaufen und dann wieder mit der Bahn ins Nachtleben.

Fotos: Alfred Teske; Martin Fiedler / pixelio.de; Norbert Finkenbusch


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Kommentare

Eine Antwort zu „Lissabon: Mit der Straßenbahn zum städtischen Friedhof“

  1. Avatar von Nina

    Endlich finde ich noch jemanden, der auf dem Friedhof war. Wir waren überrascht, dass viele Touristen mit der Tram fahren, aber nicht den Friedhof und die tolle Aussicht von dort bewundern. Als wir da waren, wurde grad den Verstorbenen Feuerwehrmännern gedacht. Das war wirklich schön. Vielleihr hast du mal Lust unseren bericht dazu zu lesen:
    http://www.karl-reist.de/linie-28-strassenbahn-lissabon-altstadt/

    Lg, Nina

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